„TERRE DES FEMMES“-Gruppe holt in der vhs Institutionen an einen Tisch und formuliert Ziele

„TERRE DES FEMMES“-Gruppe holt in der vhs Institutionen an einen Tisch und formuliert Ziele 06.10.2022

Netzwerk gegen Genitalverstümmelung

HERFORD (HK). Lange fand das Thema in hiesigen Breitgraden keine Beachtung. Erst seit September 2013 wird die Verstümmelung weiblicher Genitalien als eigener Straftatbestand eingestuft und kann mit Gefängnishaft von bis zu fünf Jahren bestraft werden. Zu einer Tagung unter der Überschrift „Intervention bei Genitalverstümmelung – Prävention, Intervention und Vernetzung“ hatte die „TERRE DES FEMMES“- Städtegruppe (TDF) jetzt in die Volkshochschule eingeladen.

Zu Gast war Ärztin Claudia Hippert aus dem Klinikum. Sie berichtete davon, dass das Thema in der Gynäkologie mittlerweile zwar angekommen sei. Sie wünsche sich jedoch einen frühzeitigen Kontakt mit betroffenen Müttern vor der Geburt ihres Kindes, um sie zu beraten. Eine betroffene Frau habe das Recht auf eine bestmögliche Versorgung. Das Klinikum sei verlässlich ansprechbar. Marita Brink-Stucht von der TDF-Stadtgruppe Herford hatte die Tagungs-Teilnehmer von Beratungsstellen, Kinderschutzbund, Schulsozialarbeit, Kreisgleichstellungsstelle, Jugendamt, Diakonischem Werk, Polizei, Kreisgesundheitsamt, Klinikum Lippe und anderen Einrichtungen zuvor begrüßt. Sie betonte, dass das Thema Genitalverstümmelung im Kreis Herford präsent sei, es sei jedoch notwendig, dazu ein Hilfenetzwerk zu bilden. Dazu sollte die Veranstaltung einen Beitrag leisten. Wie eine solche Vernetzung gelingen könne, davon berichtete Janine Hildenbeutel von „TERRE DES FEMMES“ Berlin per Bildschirm. Sie stellte CHAIN vor, ein europaweites Vernetzungsmodellprojekt zur Intervention bei weiblicher Genitalverstümmelung. Sie erklärte, dass der Zugang zu den betroffenen Mädchen und Frauen nur unter Einbezug deren Community, also der Herkunftsgemeinde, möglich sei. Dazu sei es notwendig, sogenannte Communitytrainerinnen zu gewinnen und auszubilden, die dafür sorgten, dass entsprechende Informationen die betroffenen Mädchen, Frauen und ihre Familien erreichten.

Dass der Zugang zu den Herkunftsgemeinden schwierig sei, bestätigte ein Vertreter des Kirchenkreises. Denn es sei zugleich wichtig, die Menschen nicht unter Generalverdacht zu stellen. Deshalb war ein oft geäußerter Wunsch der anwesenden Fachkräfte, Fortbildungen zur kultursensiblen Beratung zum Thema Genitalverstümmelung im Kreis anzubieten. Marita Brink-Stucht machte auf den Runden Tisch OWL gegen Genitalverstümmelung aufmerksam, zu dem Pro Familia in Bielefeld federführend einlädt. Sie stellte eine weitere Veranstaltung der TDF-Stadtgruppe Herford zu Beginn des nächsten Jahres in Aussicht, um an der Übertragbarkeit der Modellerkenntnisse zu arbeiten und um das sich bildende Netzwerk im Kreis Herford zu stärken, das zu einer kreisweiten Koordinierungsstelle führen könnte. „Eine Tagungsdokumentation wird zeitnah bereit gestellt, so dass die einzelnen Anliegen, sowie die formulierten konkreten Umsetzungsschritte zur weiteren Beratung vorliegen werden“, heißt es in einer Mittelung von „TERRE DES FEMMES“ Herford. Infos und Kontakt unter: herford@ frauenrechte.org.

 

Foto: Die „TERRE DES FEMMES“-Stadtgruppe Herford hatte zu der Tagung in die Volkshochschule eingeladen, auf dem Foto (von links) Dr. Bärbel Ebel, Claudia Hippert, Marita Brink-Stucht, Dorothee Pilgram, Ella Kraft und Ingrid Schneider.

 

Herforder Kreisblatt vom 06.10.2022

Neue Westfälische vom 10.10.2022

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