„Feuer machen“ als Abschlussprüfung

„Feuer machen“ als Abschlussprüfung 06.07.2023

vhs im Kreis Herford und Natur- und Wildnisschule Teutoburger Wald entlassen 20 Wild-nispädagog:innen

Menschen aller Altersklassen und aus verschiedensten Berufen vom Gärtner, Erzieher bis hin zur Abteilungsleiterin – sitzen oder knien auf dem Boden. Es quietscht und qualmt. Den konzentrierten Gesichtern stehen die Schweißperlen auf der Stirn. Mit letzter Kraft wird ein kleiner Bogen bewegt, nichts mehr als ein Ast mit einer Schnur dran. Er treibt eine kleine Holzspindel in ein Brett, um Hitze zu erzeugen. Zitternde Hände legen das dadurch entstandene, erbsengroße Glutstückchen in ein Bündel aus trockenem Gras. Ein paarmal anpusten, Rauch steigt auf und das Ganze fängt schließlich Feuer. Ein Moment der Erleichterung. Erschöpft und glücklich schauen die Teilnehmenden in die Runde, während sie sich selbst applaudieren. So sieht es aus, wenn sich angehende Wildnispädagoginnen und - pädagogen in ihrer Abschlussprüfung befinden: eine Stunde Zeit, um ein Feuer zu entfachen – ohne moderne Hilfsmittel.

Seit über 25 Jahren bietet die Natur- und Wildnisschule Teutoburger Wald ihr umfangreiches Programm im Bereich Natur- und Umweltbildung an. Dazu gehört auch die einjährige Weiterbildung „Wildnispädagogik“, die sie seit vielen Jahren in Kooperation mit der vhs im Kreis Herford in Halle (Westf.) durchführt.

Am vergangenen Wochenende fand das Abschlusswochenende der Ausbildung im Wildniscamp der Schule statt. Nach sechs verlängerten Wochenenden, verteilt über ein Jahr, halten 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer glücklich und stolz ihr Zertifikat „Wildnispädagogin“ bzw. „Wildnispädagoge“ in der Hand.

Doch nicht nur Überlebensfähigkeiten wie Feuer machen, Fährtenlesen und Wildpflanzenkunde standen auf dem Unterrichtsplan. Auch Werkzeugkunde und Methoden, die zu einer geschärften Beobachtungsgabe und tiefen Verbindung zur Natur und den Menschen untereinander führen, werden gelehrt: vom stillen Beobachten der Landschaft und dem Verhalten der Vögel bis zu Meditationen, die Körper, Geist und Sinne beleben. All dies mit dem Ziel, sich in der Natur wieder zu Hause zu fühlen, und „einheimisch“ zu werden.

Geschlafen wird draußen, im Zelt oder unter freiem Himmel. Gekocht wird am Lagerfeuer, das oft bis spät in die Nacht brennt und an dem Geschichten und Lieder ausgetauscht werden. So erleben die Teilnehmenden den ganzen Jahreskreislauf mit allen Facetten unmittelbar und in direktem Kontakt mit der Natur.

Es ist die Einfachheit des Draußenseins, die Reduziertheit auf das Wesentliche, die den Wildnispädagoginnen und -pädagogen in Ausbildung einen neuen Blick auf sich selbst und ihre Verbundenheit mit der Umwelt ermöglicht: „Ich habe hier einen Schatz entdeckt, von dem ich gar nicht wusste, dass es ihn gibt“, sagt eine Teilnehmerin zum Abschluss der Weiterbildung. Ein anderer Teilnehmer meint: „Das größte Goldstück nach diesem Jahr ist, dass ich meine eigene Lebendigkeit und Wildheit wiedergefunden habe!“

Die nächste Weiterbildung „Wildnispädagogik“ startet am 19. Oktober in Halle. Weitere Informationen zum Programm und zu Informationsveranstaltungen sind unter www.natur-wildnisschule.de zu finden. Anmeldung unter 05221 5905-0 oder www.vhsimkreisherford.de/23-44001

Fotos: © Natur- und Wildnisschule Teutoburger Wald

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