Vom Sessel aus in fremde Welten

Vom Sessel aus in fremde Welten 25.11.2019

Stadtbücherei: Mit der VHS einen Blick durch die virtuelle Brille wagen

Spenge(WB). In Science-Fiction-Streifen eröffnen Virtual-Reality-Brillen Welten und erschließen Räume, ohne dass sich ihr Träger überhaupt aus seinem Sessel erheben müsste. Sind diese Brillen mehr als eine Spielerei für "Couchpotatoes" und Spiele-Nerds? Welche Vorteile bringt die Technologie?
In der Stadtbücherei konnten sich Besucher einen Einblick in die virtuelle Welt und deren Chancen verschaffen. Mark Stocksmeyer von der Volkshochschule (VHS) im Kreis Herford hat VR-Brillen und unterschiedliche Nutzungsideen präsentiert.
Bernd Klostermann macht einen Rundgang durch den Kölner Dom. Um sich das imposanten Gebäude von innen anzusehen und auch einmal einen Blick von oben auf die Szenerie zu werfen, braucht er sich nicht vom Fleck zu rühren. Räumlichkeit und Größenverhältnis, alles wirkt echt.
Die Wahrnehmung der virtuellen Realität wirkt sich direkt auf das Körpergefühl aus. "Mir wird beim Herunterschauen aus großer Höhe schwindelig, wenn ich keinen Boden unter meinen Füßen sehe", sagt Klostermann. Ganz ähnlich geht es Mohammed Othman, der sogar richtig ins Schwanken kommt bei seiner Fahrt in einer virtuellen Achterbahn.
Der Spielsektor für VR-Brillen sei schon ziemlich gut erschlossen, erklärt Mark Stocksmeyer. Tischtennis, Bowling, Schach: "Es ist sogar möglich, sich zu vernetzen und gegen einen anderen VR-Brillenträger zu spielen", sagt er.
Aber die VR-Technologie komme auch ganz woanders zum Einsatz, zum Beispiel in der Berufsausbildung. Menschen könnten sich in Arbeitsbereichen schulen, die entweder in der praktischen Übung sehr materialintensiv wären oder auch in solchen, in denen jeder Griff sitzen sollte, wie etwa in der Medizin.
Auch in Raumplanung- und gestaltung gibt es erste Anwendungen, um Kunden beispielsweise ihre Wunschküche nicht nur auf dem Papier zu präsentieren, sondern begehbar zu machen.
"Man kann mit einer VR-Brille auch das Anne-Frank-Haus besuchen oder eine Pyramide besichtigen. Es gibt tolle VR-Filme von National Geographics, in denen man durch Unterwasserwelten taucht", sagt Stocksmeyer. Derartige Anwendungen sind eine Chance zur Bildungsteilhabe.
Die Kosten halten sich laut Stocksmeyer in Grenzen. Für 250 bis 400 Euro bekommt man schon eine VR-Brille. Günstiger ist da noch eine andere Variante: ein Gehäuse, in das eine 3D-Brille integriert ist und ein Fach für das Smartphone, auf dem via App ein VR-Film abgespielt werden kann. Kosten: etwa 40 Euro.
YouTube hat einen eigenen Kanal mit VR-Videos. Es wird mit dem Fallschirm gesprungen, im Wildwasser gepaddelt und vieles mehr. Möglich ist das Erstellen solcher Videos mit einer 360-Grad-Kamera. "Gefilmte Urlaubsereignisse kann man so immer wieder erleben", sagt Stocksmeyer und hat ein selbsterstelltes Skivideo dabei. "Sehr interessant", findet Mohammed Othman. "Ich bin Elektroingenieur, aber eine VR-Brille probiere ich zum ersten Mal aus", sagt er. "Toll, diesen Einblick kostenlos bekommen zu können."

25.11.2019 Westfalen-Blatt, Zeitung für Enger/Spenge, von Daniela Dembert

Bildunterschrift:
Mark Stocksmeyer, stellvertretender VHS-Leiter, zeigt auf seinem Handy, was Mohammed Othmann erlebt: eine Fahrt in einem Formel-1-Rennwagen. In der Stadtbücherei Spenge konnten die Besucher in virtuelle Welten eintauchen.
Foto: Daniela Dembert

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