Ein Film erzählt von einem Naturparadies

Ein Film erzählt von einem Naturparadies 05.02.2020

Rund 120 Zuschauer sehen in der Volkshochschule den Film "Die Wiese - Ein Paradies nebenan". Der Regisseur Jan Haft beantwortet Fragen zum Filmdreh und Umweltschutz.

Herford. Im Zeitraffer öffnet sich wie magisch eine violette Blüte. In einem dichten Dschungel tummeln sich viele Lebewesen um die Pflanze und kleinste Insekten erscheinen riesig zwischen den Kräutern und wilden Gewächsen. Einen Einblick in das Leben einer Wiese, der den Augen des Menschen sonst verwehrt bleibt, bietet der 2019 veröffentlichte Kinofilm "Die Wiese - Ein Paradies nebenan" vom preisgekrönten Naturfilmer Jan Haft. Bei der Jahresauftaktveranstaltung der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur in der Aula der Volkshochschule Herford wurde der Film einem Publikum von rund 120 Zuschauern vorgeführt, das im Anschluss Fragen an den Filmemacher Jan Haft stellen konnte."
In 90 Minuten erzählt der Film von den verschiedenen Bewohnern einer Wiese im Verlauf der Jahreszeiten, über die Erschaffung aber auch die Zerstörung der Wiese durch den Menschen. Die Wahl auf dieses Thema fiel bei der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur nicht zufällig. "Momentan sind Umweltschutz, Insektensterben und die Verringerung der Artenvielfalt sehr aktuelle Themen. Wenn jeder irgendetwas tut, kann viel gemeinsam erreicht werden", erklärte Anja Birne von der Gesellschaft. "Es ist daher schön, dass die Naturfilmer auf die Schönheit der Natur aufmerksam machen, denn nur was man kennt, will man auch schützen."
Im Anschluss an den Film beantwortete Jan Haft Fragen aus dem Publikum: "Ich war bereits als kleiner Knirps hochgradig naturbegeistert. Ich war ständig in der Natur, hatte ein Terrarium zu Hause und habe angefangen, es mit einer kleinen Kamera zu filmen. Als Kind hätte ich nie geträumt, Naturfilmer zu werden, aber mit viel Glück und Hilfe habe ich es geschafft." Haft hat bereits fünf Kinofilme veröffentlicht und viele weitere Projekte für verschiedene Fernsehsender produziert. "Dieser Film kam zur richtigen Zeit, genau passend zum Volksbegehren in Bayern, so hat er eine größere Aufmerksamkeit bekommen. Zudem lebe ich selber auf einem Bauernhof und habe auch eine Wiese. 98 Prozent unserer Wiesen sind bereits durch die Landwirtschaft verloren gegangen, es ist der am stärksten bedrohte Lebensraum", bemerkte Jan Haft.
"Die Politik muss etwas an dem System ändern"
Insgesamt wurde der Film drei Jahre lang gedreht, für bestimmte Szenen saßen die Filmemacher drei Wochen immer wieder Tag und Nacht am Drehort, um besondere Momente einzufangen. Der Filmemacher appellierte an die Politik, mehr Verantwortung zu übernehmen. "Die Politik muss etwas an dem System ändern. Wenn wir schon so viele Menschen sind, muss man auch mehr auf die Umwelt achten. Das Wiesenproblem wäre eigentlich leicht zu beheben, es fehlen nur die Subventionen an der richtigen Stelle."
Bei den rund 120 Zuschauern kam der Film gut an. "Ich bin ganz begeistert. Der Film ist sehr schön und liebevoll gemacht. Er zeigt die Problematik auf, klagt die Bauern aber nicht an", bewertete Jutta aus Bünde den Film. Ihre Freundin Ruth stimmte ihr zu: "Unglaublich einfühlsam, aber nicht emotionstriefend. In Schulklassen würde der Film bei älteren Kindern auf jeden Fall Früchte tragen." Emel aus Herford meinte: "Sehr interessantes Thema, ich habe selber mitbekommen, dass es immer weniger Leben in den Wiesen gibt." Bei einer weiteren Veranstaltung im September will die Gesellschaft einen Kurs zur richtigen Bepflanzung einer Blumenwiese geben. Im Herbst kommt der neue Film "Heimat" von Jan Haft in die Kinos. Dieser soll eine differenzierte Ansicht darauf zeigen, wie es der heimischen Natur geht.

05.02.2020, Neue Westfälische, von Alexandra Golfinger

Foto: Jan Haft unterschreibt in seinem Buch zum Film "Die Wiese - Ein
Paradies nebenan" für die Zuschauer. © Alexandra Golfinger

© Alexandra Golfinger

© Alexandra Golfinger

Volkshochschule im Kreis Herford
Das kommunale Weiterbildungszentrum
Zweckverband vhs im Kreis Herford

Münsterkirchplatz 1 | 32052 Herford
 05221 5905-0
05221 5905-36
info@vhsimkreisherford.de

Öffnungszeiten des Informations- und Anmeldebüros (Raum 207)

Mo8:30 – 12:30 Uhr und 14:00 – 16:00 Uhr
Di8:30 – 12:30 Uhr und 14:00 – 16:00 Uhr
Mi8:30 – 12:30 Uhr und 14:00 – 16:00 Uhr
Do8:30 – 12:30 Uhr und 14:00 – 16:00 Uhr
Fr

8:30 – 12:30 Uhr


Fachbereich DEUTSCH (Integrations-, BSK-Kurse, Prüfungen u.s.w.)
Öffnungszeiten 
des Deutsch-Informations- und Anmeldebüros (Raum 201)

Mo8:30 – 12:30 Uhr und 13:30 – 15:00 Uhr
Di8:30 – 12:30 Uhr und 13:30 – 15:00 Uhr
Mi– geschlossen –
Do8:30 – 12:30 Uhr und 13:30 – 15:00 Uhr
Fr

8:30 – 13:00 Uhr