Kreis Herford. Zum fünften Mal bieten die Aktionswochen gegen Rassismus und Rechtsextremismus an verschiedenen Orten eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Thema. Vom Donnerstag, 12. Mai, bis Mittwoch, 15. Juni, gibt es Lesungen, Ausstellungen, Stadtrundgänge, Filmvorführungen oder Workshops. Los geht es in Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 mit der Lesung „Im Westen nichts Neues“ am Donnerstag, 12. Mai, um 19 Uhr im Herforder Elsbach-Haus an der Goebenstraße.

Koordiniert wird das Programm mit seinen 25 Veranstaltungen von der Fachstelle „NRWeltoffen“. Wie die Veranstalter freut sich auch Kreisdezernent Norbert Burmann, dass die Aktionen wieder in Präsenz stattfinden sollen. „Das vielfältige Angebot ist ein wichtiges Signal, dass die Gesellschaft den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus ernst nimmt“, sagt er. Das Engagement sei weiter nötig, zumal die Rechten die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona- Pandemie für ihre Zwecke genutzt hätten.

Die Fachstelle selbst bietet zwei Stadtrundgänge zur Kolonialgeschichte in Herford und Bünde an. In Herford informiert die Historikerin Barbara Frey, in Bünde ist Stadtführer Jörg Militzer mit dabei. Auch den Vortrag „Keupstraße ist überall“ mit dem Kölner Musiker und Aktivisten Kutlu Yurtseven präsentiert die Fachstelle. Sein Thema ist die Anschlagserie des NSU. Dabei geht es um die Fragen, wie der NSU so lange unentdeckt rauben und töten konnte, sowie um mögliche Deckung oder gar Finanzierung durch die Behörden und den respektlosen Umgang mit den Opfern.

Mit Recht gegen Rassismus vorgehen

Yurtseven, bekannt als Mitglied der Band „Microphone Mafia“, lebte zur Zeit des Nagelbombenanschlages an der Kölner Keupstraße. Beginn ist am Mittwoch, 8. Juni, um 19 Uhr im Fla Fla Herford. Am Mittwoch, 18. Mai, fragt Malika Mansouri vom Roten Kreuz in einem Online-Vortag, ob und wie sich „Mit Recht gegen Rassismus“ vorgehen lässt.

Am 31. Mai, 19 Uhr, bietet das DRK außerdem den Vortrag „Feminismen postkolonial“ mit Julia Roth im Elsbach-Haus an. Ihr Thema sind die verschiedenen, verwobenen Ungleichheitskategorien und die Frage, wie sie sich aufbrechen lassen.

Der Integrationsrat Herford will mit einer „Bodenwürfelaktion“ an verschiedenen Tagen im Stadtgebiet gegen Rassismus aktiv werden. Im Herforder Lutherhaus ist von Montag, 23. Mai, bis Freitag, 3. Juni, die multimediale Ausstellung „Verstehen. Begegnen. Zusammenleben“zu sehen. Die wendet sich an Jugendliche. Besuchergruppen können nach Anmeldung an jmd@dw-herford.de eine Führung bekommen.

In Vlotho gibt es einen Rundgang zu den Stolpersteinen, einen Dokumentarfilm über die rassistischen Morde von Hanau und eine Fortbildung zum Thema Gedenkstättenarbeit. Für die Fortbildung wird um Anmeldung an monika. olewnik@staette.de gebeten. Die Falken bieten ein Argumentationstraining gegen Rechts am Donnerstag, 2. Juni, an und veranstalten in Kooperation mit Musikern und Aktiven von Schweicheln Rock City am Freitag, 27. Mai, ein Konzert mit vier Bands im Fla Fla.

Das Gesamtprogramm mit Terminen weiterer Aktivitäten, Ausstellungen, Filmvorführungen und Lesungen gibt es zum Herunterladen auf www.gegenrechts.info. Hinweise auf eventuelle Änderungen gibt es auf dem Instagramkanal @gegenrechts_imkreisherford. Vom 12. Mai bis zum 15. Juni laufen die fünften Aktionswochen gegen Rassismus in verschiedenen Orten des Kreises. Organisatoren und die Veranstalter der vielfältigen Angebote hoffen auf reges Interesse.

6. Mai 2022, Neue Westfälische, Ralf Bittner

Angebote der VHS im Kreis Herford

21-16105 - Orte jüdischen Lebens in Bünde

21-16106 - „Franziska Spiegel“ – eine Spurensuche in Bünde und Spenge

Das gesamte Programm der Aktionswoche finden Sie hier.

Foto © Ralf Bittner

Vom 12. Mai bis zum15. Juni laufen die fünften Aktionswochen gegen Rassismus in verschiedenen Orten des Kreises. Organisatoren und die Veranstalter der vielfältigen Angebote hoffen auf reges Interesse.