Russisch? Russisch! 06.12.2024
Russisch wird in Russland gesprochen und in vielen anderen östlichen Ländern wie Kasachstan, Kirgistan oder Tadschikistan. Dazu kommen die vielen Menschen, die beispielsweise in die Vereinigten Staaten, nach Israel und Deutschland emigriert sind. Russisch zählt sogar zu den meistgesprochenen Sprachen der Welt. Es ist die Sprache Dostojewskis und Tolstois, die Weltliteratur geschaffen haben. Zudem ist es neben Italienisch aufgrund seines Klangs auch die Sprache der Oper. Welche Motivationen gibt es noch darüber hinaus?
„Meine Kurse werden oftmals von Sozialarbeiter:innen, Lehrer:innen oder Erzieher:innen besucht, die die russische Sprache aus beruflichen Gründen benötigen“, erzählt Elena Traue, die schon seit Anfang 2011 an der vhs im Kreis Herford Russisch unterrichtet. Und weiter: „Einige Kursteilnehmer:innen möchten auch ihre russischen Nachbar:innen oder Freund:innen in der Muttersprache begrüßen. Es gibt auch immer mal wieder Interessenten, die einfach Lust haben, eine völlig andere, fremde Sprache zu lernen.“
Russisch ist eine Sprache aus dem slawischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie. Es gibt dennoch erstaunlich viele Ähnlichkeiten zum Deutschen. „In der russischen Sprache finden sich viele deutsche Vokabeln wieder. Rucksack, Buchhalter, Wunderkind, Ziffernblatt… rund 450 dieser ausgewanderten Wörter finden sich in der russischen Sprache wieder. „Zu Beginn jedes Einstiegskurses sammeln wir diese Wörter und so stellen meine Teilnehmer:innen fest, dass sie doch eigentlich schon ganz schön viel Russisch können. Während es im Deutschen belegte Brötchen, Sandwich, eine Scheibe Brot, Stulle und vieles mehr gibt, wird im Russischen oftmals nur ein Wort für ein belegtes Brot benutzt. Nämlich das deutsche Wort ‚Butterbrot'“, erzählt Elena Traue.
So schwer ist die russische Sprache dann doch nicht zu lernen, oder? Naja. In der russischen Grammatik gibt es sechs Fälle, im Deutschen nur vier. Die Aussprache ist ganz anders. Und hinzu kommt das kyrillische Alphabet. „Ja. Die russische Sprache ist etwas schwerer zu erlernen“, gibt Elena Traue zu. „Aber ich versuche, in meinen Kursen eine familiäre, lockere Atmosphäre zu schaffen, eine Atmosphäre, in der die Menschen keine Angst vor dem freien Sprechen haben. Ich versuche, die Sprache auf spielerische Weise mit ganz viel Fantasie zu vermitteln. Und auf Wunsch gründen wir gleich zu Beginn eine WhatsApp-Gruppe, in die ich zwischendurch auch Videos und Audios einstelle. Und wenn jemand mal nicht zum Unterricht kommen kann, so bekommt er oder sie auf diesem Weg alle Informationen, so dass niemand den Anschluss verpasst. Auch erzähle ich von russischen Traditionen. So backen wir oft zum Frühlingsanfang zusammen in der vhs-Küche kleine Pfannkuchen. Blini nennen wir sie im Russischen, diese Pfannkuchen. Mit dem Verzehr von Pfannkuchen verabschiedet man sich in Russland vom Winter. Denn ein Pfannkuchen stellt die Sonne dar. Oft können meine Teilnehmenden nach wenigen Monaten schon einfache Gespräche führen, Straßenschilder lesen.“ Darüber freut sich Elena Traue ungemein. Auch das Interesse an ihrer Kultur berührt sie sehr, schließlich möchte sie ein ganz facettenreiches Bild Russlands geben. Und das gelingt ihr in ihren Kursen ganz bestimmt.
Möchten auch Sie die russische Sprache lernen oder Ihre Kenntnisse auffrischen und vertiefen? Hier sind unsere Angebote.
Und nun verraten wir Ihnen auch noch das Rezept von russischen Pfannkuchen.
Rezept für 6 Blini
Zutaten
250 ml Milch
2 Eier
40 ml Sonnenblumenöl
20 g Zucker
Eine Prise Salz
100 g Mehl
Neutrales Öl zum Einfetten
Zubereitung
Milch, Eier, Öl, Zucker und Salz in einer Schüssel verrühren. Anschließend das Mehl dazu
sieben und alles zu einem glatten Teig verrühren. Den Teig dann für 20 Minuten
im Kühlschrank ruhen lassen. Jetzt eine beschichtete Pfanne leicht einfetten, Blini
ausbacken und genießen!