Religionen und Kulturen der Welt 13.03.2017
In 28 Jahren um die Welt
Weltenbummler: 53 Länder hat der Erdkundelehrer Jorg Thomas schon bereist. Als nächstes stehen Südindien und Neuseeland auf seiner Wunschliste
Herford. Gebratene Ameisen in Thailand, Skorpion in London oder Robbe in Grönland: Jorg Thomas hat schon viel Exotisches auf dem Teller gehabt. Der Erdkunde- und Biologielehrer aus Herford ist ein Weltenbummler. Quer durch die Welt ist er schon gereist. "53 Länder sind es mittlerweile, die ich besucht habe", sagt er stolz. Heute Abend referiert der 46-Jährige in der Volkshochschule über seine Reise durch das südasiatische Land Bhutan.
Angefangen hat alles als Thomas 18 Jahre alt war. Damals machte er sich mit seiner damaligen Freundin und einem Rucksack auf in die große weite Welt. Immer im Hinterkopf die Frage: "Gibt es einen Gott?" Auf der Suche nach Antworten besuchte er zahlreiche fremde Länder, lernte deren Religionen und Kulturen kennen und fand letztendlich nach dem Aufenthalt in Indien und Bhutan seinen Sinn des Lebens.
»Die Malediven lohnen sich nicht«
Die letzte große Reise führte ihn in den südasiatischen Raum. Dafür hatte er sich vier Jahre vorbereitet, viel gelesen und ein Jahr nachbereitet. Jetzt will er sein Wissen an seine Schüler und alle Interessenten weitergeben. Vor allem in Indien habe er viel gelernt: "Ich habe verstanden, warum Leute arm und reich sind."
Seine Vorliebe für Entdecker-Reisen teilt er mit seiner Familie. Gemeinsam mit ihr unternimmt der Lehrer geschichtliche Kurztrips in Deutschland und Europa. Strandurlaub hingegen ist eher nichts für den zweifachen Vater. "Ich kann nicht den ganzen Tag am Strand liegen. Da würde ich die Krise kriegen." Dementsprechend fällt sein Urteil über die Malediven auch eher kritisch aus. "Die Malediven lohnen sich nicht", behauptet Thomas und lacht.
Sein enormes Wissen und seine Erlebnisse kommen vor allem bei seinen Schülern in der Jöllenbecker Realschule gut an. "Sie hängen oft an meinen Lippen, wenn ich von meinen Reisen erzähle". An Anschauungsmaterial mangelt es dem 46-Jährigen auf jeden Fall nicht. Kultgegenstände aus aller Welt zieren die Wände und Vitrinen in seinem Fachwerkhaus. "Ich kann zu fast allen Unterrichtsthemen Material zum Anfassen mitbringen." Dementsprechend wird das Handgepäck dann auch mal um das ein oder andere Kilo schwerer.
Seine Sammleraffinität begann schon als Kind. Er bat seinen Vater, einen geschossenen Fasan ausstopfen zu lassen. Seit dem stehen und hängen allerlei ausgestopfte Tiere in den Zimmern des Biologielehrers. " Ich gebe eine Menge Geld dafür aus."
Seine nächste Reise hat Thomas auch schon im Kopf: Südindien oder Neuseeland sollen es werden. Am liebsten während eines Sabbatjahres. Vielleicht reichen ihm aber auch sechs Monate, überlegt er und sucht sein Wunschziel auf dem Globus.
© 2017 Neue Westfälische 09 - Herford, Freitag 17. Februar 2017, von Anastasia von Fugler