Die Jugendhilfe profitiert von der Vielfalt der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Menschen mit unterschiedlichen Grundqualifikationen arbeiten in der stationären Jugendhilfe. Mit der Qualifizierungsmaßnahme wird die gemeinsame professionelle Basis gestärkt. Die Fortbildung ist vom Landesjugendamt geprüft. Sie erfüllt alle notwendigen Bedingungen zur Qualifizierung für den Einsatz in der stationären Jugendhilfe. Der Einsatz der Betreuungskraft ist in Rücksprache mit den Aufsichtsbehörden ab drei Monate vor Start der Qualifizierung möglich.  

Für wen ist diese Fortbildung geeignet?

Um an der Qualifikationsmaßnahme teilnehmen zu können, muss eine Abgeschlossene Ausbildung bzw. ein Studienabschluss in einem der folgenden Berufe vorliegen:

• Lehrer:innen
• Ergotherpeut:innen, Logopäd:innen, Physiotherapeut:innen
• Arbeitspädagog:innen/-erzieher:innen
• Hebammen
• Gesundheitspfleger:innen (u.a. Pflegefachkräfte, Kinderkrankenpfleger:innen)
• Kinderpfleger:innen
• Heilerziehungspflege-Helfer:innen
• Familienpfleger:innen
• Sozialassistent:innen
• Kulturpädagog:innen (u.a. Kunst-, Theater- und Musikpädagog:innen)
• BA Bildungswissenschaften
• Religionspädagog:innen

Um die enge Verzahnung zur Praxis zu gewährleisten, müssen die Teilnehmenden ein Beschäftigungsverhältnis bei einem Träger der teilstationären bzw. stationären Jugendhilfe nachweisen.

Um an der Weiterqualifizierung teilnehmen zu können, muss sowohl ein gültiger Arbeitsvertrag als auch der Nachweis über den Ausbildungsabschluss bzw. das Studium vorgelegt werden.

Die Qualifizierungsmaßnahme umfasst 300 Unterrichtseinheiten und wird im Format des Blended- Learning angeboten. Der Unterricht findet in Präsenz und im Onlineformat statt und wird durch Selbstlernphasen ergänzt.

Dozenten und Dozentinnen

Unsere Dozenten und Dozentinnen verfügen über langjährige Berufserfahrung und kommen aus dem Umfeld der Jugendhilfe, des Jugendamtes, der Fachhochschule und der Erwachsenenbildung.

Die Qualifikationsmaßnahme gliedert sich in folgende 6 Module:

Modul 1: Arbeitsfeld der teilstationären und stationären Jugendhilfe

Definitionen zentraler Begriffe der Jugendhilfe

Überblick über die Geschichte der Jugendhilfe

Aufgaben der unterschiedlichen Akteure in der Jugendhilfe

Was sind Merkmale einer Qualitätsentwicklung

Beschäftigung mit dem Leitbild der eigenen Einrichtung

Grundkenntnisse Inklusion

Überblick über die Strukturen der deutschen Jugendhilfe

Überblick über das Bildungssystems NRWs und der Bundesrepublik

Insgesamt 48 Unterrichtseinheiten

Modul 2: Rechtliche Grundlagen

UN-Kinderrechtskonvention und UN-Behindertenrechtskonvention

Relevante Paragrafen SGB VIII und SGB IX

Hilfeplan nach § 36 SGB VIII

8a Prozesse

Jugendschutzgesetz

Arbeitsrechtliche Grundlagen in der Jugendhilfe

Freiheitsentziehende Maßnahmen

Meldepflicht

Insgesamt 42 Unterrichtseinheiten

Modul 3: Adressat:innenbezogenes Wissen

Diversität von Lebenswelten

Entwicklungspsychologie

Bindungstheorie

Komplexe Hilfebedarfe

Gesundheit – Krankheit – Sucht

Diagnosen und Diagnoseverfahren

Gruppendynamik in Wohnformen

Aufnahme- und Entlassungsmanagement

Insgesamt 66 Unterrichtseinheiten

Modul 4: Professionelles Handeln

Grundhaltung

Dokumentation

Fallverstehen

Grundlagen der Gesprächstechniken

Grundlagen von Beratungsansätzen

Biographiearbeit

Sozialpädagogische Diagnostik

Techniken zur Deeskalation

Insgesamt 74 Unterrichtseinheiten

Modul 5: Schutz von Minderjährigen in (teil-)stationären Einrichtungen  

Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung

Gestaltung des Einbezugs von Adressat:innen und von Kooperationsbezügen zu Organisationen und weiteren Fachkräften

Interne/ Externe Beschwerdemöglichkeiten

Organisationale Schutzkonzepte

Partizipation

Prävention

Täter:innenstrategien

Insgesamt 46 Unterrichtseinheiten

Modul 6: Reflexion

Reflexion des eigenen beruflichen Handelns.

Fähigkeit ein selbstgewähltes pädagogisches Projekt zu gestalten und die Vorgehensweise professionell zu begründen.

Rollenklarheit

Ergebnisreflexion

Insgesamt 24 Unterrichtseinheiten

Prüfung und Abschluss

Um zur Prüfung zugelassen zu werden, wird eine regelmäßige Teilnahme vorausgesetzt. Die Qualifikation wird mit einer schriftlichen Arbeit und einem Kolloquium abgeschlossen.

Prüfungsteil I: Schriftlicher Bericht des durchgeführten pädagogischen Projektes (Modul 6)

Prüfungsteil II: mündliche Prüfung

Zertifikat