Es gilt ein Jubiläum zu feiern. Vor 125 Jahren wurde das Gebäude, in dem sich heute die Räume der Volkshochschule am Münsterkirchplatz befinden, feierlich für den Schulbetrieb übergeben.

Kaum ein Schulgebäude Herfords hat solche inhaltlichen Veränderungen erfahren.

Ab 1896 wurde das Gebäude als Landwirtschafts- und Ackerbauschule sowie als Realschule genutzt. Die Schülerzahl wuchs rasch von 189 (1899) auf 494 (1928). Um die Raumnot zu lindern, zog 1922 die Ackerbauschule aus.

Nach der Schulreform wurde 1948 die Wahl des neuen Schultyps durchgeführt. Es entstand ein Neusprachiges und Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium, für das im Mai 1953 ein passender Name gefunden wurde. Der Vorschlag Ravensberger Gymnasium setzte sich gegen Neues Gymnasium und Humboldt-Gymnasium durch. Seit 1954 wird die Schule offiziell Ravensberger Gymnasium genannt.

Die Raumnot wuchs immer weiter. Sechs Klassenräume und neun Spezialräume fehlten. Nach dem Umzug in das neue Schulgebäude in den Werregärten 1960 diente das Haus am Münsterkirchplatz einige Jahre als Berufsschule. Mitte der 1960er Jahre, in der Zeit der großzügigen Abbrucharbeiten in Herford, drohte auch dem Gebäude das Ende. So erklärte Stadtbaudirektor Dr. Walter Fiereck 1964 in einem Vortrag für die VHS: "Erst wenn das alte Schulgebäude freigeworden ist und es abgebrochen werden kann, könnten wir einige der erhaltenswerten alten Häuser unserer Stadt zu einer Traditionsgruppe zusammenfassen und dadurch mitten in Herford eine Platzanlage schaffen, wie sie in ähnlicher Weise nur wenige deutsche Städte aufweisen."

1968 ging das Gebäude von der Stadt auf den Kreis über und war bis 1976 Hauptsitz der Friedrich-List-Schule. Nach deren Umzug an die Hermannstraße mietete der Zweckverband Volkshochschule das Haus vom Kreis Herford. Das Frühjahrssemester 1983 war der Auftakt der Volkshochschul-Semester. Am 21. März 1984 wurde der Bau unter Denkmalschutz gestellt.

Und da gibt es noch viel mehr zu erzählen und zu zeigen.

Es gilt die 3G-Regelung. Ein medizinische Maske ist mitzubringen.